In der Verbandsgemeinde Lambrecht sind noch Ortsgemeinden mit Abwassergruben vorhanden. Diese Abwassergruben werden ebenfalls auf der Kläranlage Elmstein entsorgt. Mittels einem Saugwagen wird das Fäkalwasser der Abwassergruben von einem Entsorgungsunternehmen zur Fäkalannahmestation angefahren. Dort wird das Abwasser in die Fäkalschächte eingeleitet und in Kubikmeter gemessen. Die Fäkalschächte haben ein Fassungsvermögen von 92 m³.
1. Regenüberlaufbecken
Das
Regenüberlaufbecken hat ein Fassungsvermögen von 310 m³. Im Regenwetterfall
werden alle an der Kläranlage ankommenden Mischwassermengen über das Maß der
zweifachen Trockenwettermenge zugeführt, hier grob mechanisch gereinigt und
zwischengespeichert. Ist die Kläranlage nach Regenende wieder aufnahmefähig,
wird das im Becken gespeicherte Wasser mittels Pumpen dosiert dem
Reinigungsprozess zugeleitet. Das Regenüberlaufbecken besitzt einen Überlauf
zum Speyerbach.
2.
Zulaufhebewerk
Im Zulaufhebewerk
wird das ankommende Abwasser mittels zweier Förderschnecken auf das
Kläranlagenniveau gehoben. Zudem hat das Zulaufhebewerk die Funktion der
Steuerung zur kontinuierlichen Beschickung der Kläranlage sowie der Drosselung
des Zulaufes bei Regenwetter. Die Ein- und Ausschaltung erfolgt automatisch
durch eine wasserstandsabhängige Steuerung.
Schneckenhebewerk
2 x 22l/s / 33l/s
Förderhöhe 2,70 m
3.
Kompaktanlage
Im Betriebsgebäude
befindet sich eine Kompaktanlage mit Rechen, Rechengutpresse und belüftetem
Sandfang mit Schwimmstofffang. Das zulaufende Abwasser durchströmt zunächst den
Feinrechen, der das Abwasser vom überwiegenden Teil der Grobstoffe befreit. Das
Rechengut wird durch eine integrierte
Rechengutpresse ausgetragen, dabei bis auf 40 % entwässert und kompaktiert. Die
Gewichtsreduzierung liegt bei ca. 50 %. Das Rechengut wird über einen Container
abgegeben und zur Mülldeponie abgefahren. Im belüfteten Langsandfang werden
mineralische Bestandteile, wie Sand ab einer Korngröße von 0,2 mm ausgeschieden.
Der auf der Sohle abgesetzte Sand wird mit einem Sandklassierer ausgetragen.
Dabei wird der Sand entwässert und in einen gesonderten Container abgeworfen.
Somit können das Rechengut und der Sand getrennt voneinander entsorgt werden.
4.
Kombibecken, Belebungsbecken und Nachklärbecken
Im Belebungsbecken
werden Abwasser und belebter Schlamm miteinander vermischt, in heftige
Turbulenzen versetzt und mit Sauerstoff durch Injektorbelüfter versorgt. Durch
den intensiven Kontakt der Mikroorganismen, den organischen Schmutzstoffen und
dem Sauerstoff entwickeln sich ständig neue Belebtschlammflocken. Das
Entgasungsbauwerk im Nachklärbecken (Mittelbauwerk) ist notwendig, damit die im
Belebungsbecken vorhandenen Luftblasen nicht in das Nachklärbecken gelangen
können. Im Nachklärbecken trennen sich belebter Schlamm und gereinigtes
Abwasser. Der abgesetzte belebte Schlamm wird zum Großteil als Rücklaufschlamm
wieder ins Belebungsbecken zurückgepumpt, um dort stets eine ausreichende Menge
an Mikroorganismen für den Abbau der gelösten organischen Substanzen zur
Verfügung zu haben. Der durch die kontinuierliche Nahrungszufuhr bedingte
Zuwachs an belebtem Schlamm wird als Überschussschlamm dem System entzogen. Das
gereinigte Abwasser gelangt aus dem Nachklärbecken über eine
Zahnschwellenleiste in die Ablaufrinne. Von dort wird das gereinigte Abwasser
über eine Mengenmess- Probeentnahmebauwerk (MID) dem Ablaufkanal der Kläranlage
zugeführt, der wiederum direkt in den Speyerbach mündet.
5.
Rücklauf-und Überschussschlammpumpwerk
Das
Rücklaufschlammpumpwerk fördert den im Nachklärbecken aufgefangenen abgesetzten
belebten Schlamm in das Belebungsbecken zurück. Das Überschussschlammpumpwerk
pumpt den überschüssigen Schlamm dem Eindicker zu.
6.
Eindicker
Im Eindicker erfolgt auf statischem Wege, rein durch die
Schwerkraft, teilweise eine Trennung von Schlamm und Trübwasser. Das Trübwaser
wird in den am Eindicker angegliederten Trübwassersammelschacht abgegeben. Von
dort wird es wieder über die Fäkalsammelschächte der Kläranlage zugeführt. Der
eingedickte Schlamm wird dem Schlammsilo mittels Pumpe und einer Druckleitung
zugefördert.
Fassungsvolumen: 31m³
7.
Schlammsilo
Das Schlammsilo hat die Aufgabe, die angelieferten
Fremdschlämme der Kläranlagen Iggelbach, Schwarzbach, Esthal sowie die
Eigenschlämme aus der Kläranlage Elmstein zu speichern. Der im Silo
zwischengespeicherte Schlamm wird der zentralen Schlammentwässerung (Dekanter)
im Betriebsgebäude zugepumpt.
Fassungsvolumen: 115 m³
8.
Dekanter
Im Dekanter wird, ähnlich einer Zentrifuge, der Schlamm
weiter entwässert. Dieser Dekanter befindet sich in einem separaten Raum des
Betriebsgebäudes. Der weitgehend entwässerte Schlamm ist stichfest. Das im
maschinellen Entwässerungsprozess anfallende Trübwasser läuft ebenfalls über
den Trübwassersammelschacht in die Fäkalschächte. Der stichfeste Schlamm wird
über eine Förderschnecke einem Container zugeleitet. Dieser wird nach Füllung
von einem Abfuhrunternehmen befördert, auf einer Deponie gelagert und der
landwirtschaftlichen Verwertung zugeführt.
9.
Labor
Im Labor sind sämtliche für die Eigenüberwachung der
Kläranlage erforderlichen Analysen durchführbar.
10.
Schaltwarte/Aufenthaltsraum
Ebenfalls im Betriebsgebäude ist die Schaltwarte mit
EDV-Anlage untergebracht. Von der zentralen Schaltwarte aus kann, wie der Name
schon sagt, der gesamte Kläranlagenbetrieb gesteuert werden. Sämtliche
Antriebsaggregate können an- bzw. ausgeschaltet werden, teilweise sogar
geregelt werden. Unterstützt wird dies von einer EDV-Anlage. Die Führung des
Betriebstagebuches, d.h. die Aufzeichnung sämtlicher auf der Kläranlage durch
Messung bestimmte Werte über die Ausgabe in Form von Tages-, Monats- oder
Jahresprotokollen, ist die Hauptaufgabe der elektronischen Datenverarbeitung.
In dem Raum der Schaltzentrale ist ebenfalls
der Aufenthaltsraum für das Betriebspersonal untergebracht. Des weiteren
gehören zu dem Betriebsgebäude eine Werkstatt und Sanitärräume.