EIN KONZEPT MIT MEHREREN DIMENSIONEN
Das besondere am Konzept ist, dass jedes Schild für sich genommen eine abgeschlossene historische Information bietet, also auch einzeln funktioniert. Text und Abbildungen werden von einer Illustration begleitet, die auf den geschichtlichen Inhalt Bezug nimmt. Die Illustration ist aber gleichzeitig mit der Kurzgeschichte verknüpft, so dass Hörerinnen und Hörer auch einen visuellen Eindruck zum dort Gehörten erhalten.
Auf allen Schildern finden Sie einen QR-Code, mit dem Sie die komplette Audiodatei auf Ihrem Smartphone aufrufen können. Beachten Sie, dass nicht überall auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde breitbandiges Internet per Mobilfunk verfügbar ist!
Die Geschichten basieren auf historischen Dokumenten und Ereignissen.
SALADIN UND DIE TUCHMACHER (Lambrecht)
Die Geschichte spielt an zwei Augusttagen des Jahres 1836 in Grevenhausen und St. Lambrecht. Der ehemalige Militärarzt, Gelehrte und Unternehmer Salentin Klein bewegt sich durch die Tuchmacherdörfer und durch sein Gedächtnis. Einzelne Begegnungen wecken, nicht nur bei ihm, Erinnerungen – angefangen bei einem Erbe aus Indien, über ein kostbares, aber fremdartiges Tuch, bis hin zu einem zweifach gebeutelten Geißbock. Sein Schwager und Bruder im Geiste, Jacob Schoppmann, ist nicht nur Teil dieser Erinnerungen, sondern auch ein willkommener Gast, dem er sich beim Wein anvertraut.
⇒Audiodatei hier herunterladen⇐
Saladin und die Tuchmacher – Stadtrundgang in Lambrecht (1,9 km)
DER FELSENKÖNIG (Elmstein)
Die Geschichte beginnt im Frühjahr 1814. Unser Held ist aus seiner Heimat Transsilvanien durch weite Teile Europas marschiert. Als Soldat hat er schlimmes Leid erfahren und selbiges vermutlich auch anderen zugefügt. Er kämpfte zuletzt bei Hanau, östlich von Frankfurt am Main, gegen die Armee Napoleons. Am Ende unserer Erzählung lebt der Soldat, der Kriegsgefangene und Flüchtling namens Johannes König, mit Frau und sieben Kindern in einer ausgebauten Höhle am Rande des Erlenbachtals. Schon früh findet er unter einem geheimnisumwitterten Namen Eingang in Zeitzeugenberichte und sogar die Reiseliteratur: Man nennt ihn den »Felsenkönig«.
DAS ACHT-UHR-LÄUTEN (Esthal)
Die Geschichte spielt am Martinstag, dem 11. November 1794. Gut zwei Jahre zuvor hat das revolutionäre Frankreich Österreich und Preußen de facto den Krieg erklärt. Jetzt, wo französische Soldaten die Überhand gewinnen, sind viele Herrschaften, Beamte und Kirchenleute froh, das Weite auf der anderen Seite des Rheins gesucht zu haben. In dieser unruhigen Zeit begleiten wir den musizierenden Wanderhändler Nicolaus Krämer auf seinem abenteuerlichen Weg nach Esthal, auf dem er fast in die Fänge eines Raubtiers gerät und schließlich in dessen Fallgrube eine neue Freundschaft schließt.
⇒Audiodatei hier herunterladen⇐
Trifterlebnispfad (Elmstein)
Die Geschichte beginnt im Frühjahr 1814.
Johannes König ist weit gereist – als Soldat, Kriegsgefangener, Flüchtling.
Seine Heimat liegt in Transsilvanien, doch der Krieg verschlägt ihn durch halb
Europa. In der Schlacht bei Hanau, östlich von Frankfurt, kämpft er gegen
Napoleon. Danach gelingt ihm die Flucht. Müde vom Krieg und auf der Suche nach
einem neuen Leben, kommt er ins Elmsteiner Tal.
Er schlägt sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, findet eine Bleibe in einer Höhle bei Speyerbrunn – und eine Familie. Mit Magda und den Kindern lebt er zurückgezogen, rau und einfach. Doch der „Felsenkönig“, wie ihn die Leute bald nennen, wird zur Sagengestalt, zur Figur in Reiseberichten und Erzählungen.
Ein Wendepunkt in seinem Leben: die Arbeit als Triftknecht. Denn der Holztransport über den Wasserweg war damals der wichtigste Wirtschaftszweig in der Region. Holz war das Gold des Pfälzerwaldes – und Wasser der einzige Weg, es in die Städte zu bringen. Deswegen wurde in der Zeit, als die Pfalz noch bayrisch war, alle Bäche neu überplant. Zwischen September und April ließ man dann die Baumstämme durch schmale, ausgebaute Bäche zu Tal treiben – ein gefährliches, aber gut bezahltes Handwerk.
Heute führt der Trifterlebnispfad Elmstein durch eben
jenes Legelbachtal, in dem einst getriftet wurde.
Drei unterschiedlich lange Wege laden dazu ein, dieses fast vergessene Kapitel
Pfälzer Geschichte zu entdecken. Entlang des Weges erzählen Schautafeln von der
harten Arbeit der Triftknechte, von Sandsteinmauern, die seit über 200 Jahren
Wind und Wetter trotzen, vom ausgeklügelten System der Holztrift – und vom
Leben am und mit dem Bach.
Und wenn du unterwegs ein kleines Kopfhörersymbol entdeckst: Smartphone zücken, Nummer eingeben – und lauschen. Vielleicht meldet sich ja der Felsenkönig selbst zu Wort.
Der Trifterlebnispfad – eine Wanderung zwischen Natur, Geschichte und Legende.