Sehenswürdigkeiten

    In der Broschüre "Stadtführer Lambrecht" des Förderverein Sauerbrunnen, werden auf rund 17 Seiten und einer Übersichtskarte die nachfolgend genannten historischen Gebäude der Stadt gezeigt. Diese ist erhältlich bei der Touristinformation der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz).


    Zunfthaus in Lambrecht

    Wallonenstraße 11
    Größter Profanbau Lambrechts mit reichen Schmuckformen. Erbaut von Henri Clignet (Klingnet) 1606/07, nie gewaltsam zerstört gewesen. Jahrhunderte lang Wohnsitz von vorindustriellen „Tuchfabrikanten“, um 1750 des Schultheißen Johann Jacob Seib. Zeitweilig vermutlich Gasthaus „Zur Farbkipp“ und Stammlokal der Tuchmacherzunft, die am Ort noch bis 1979 bestanden hatte. 1952 Erwerb durch die Stadt und Freilegung des Fachwerks.

    Nach Restaurierung und hofseitig moderner Erweiterung seit 2006 städtisches Rathaus.


    Protestantisches Gemeindehaus in Lambrecht (Pfalz)

    In der Markstraße, am ehemaligen Marktplatz um 1800 als St. Lambrechter Rathaus erbaut, dann Schul-, Gemeinde- und bis 1939 Stadthaus, nach dem 2. Weltkrieg Apotheke und Wohnhaus. Grundlegend saniert dient es seit 1983 der protestantischen Kirchengemeinde als Gemeindehaus.


    Klemmhof in der Mühlstraße in Lambrecht (Pfalz)

    Klemmhof (vom mhdt. clem = eng, klein).
    Ehemaliger Wirtschaftshof des Klosters. Bestand nach 1945 völlig verschwunden.
    Der westliche Teil ist der nach der ehemaligen Klosterkirche älteste Bau der Stadt, die 1451 erbaute Pfarrkirche St. Pankratius. Spätgotischer Saalbau mit eingezogenem Chorhaus. Steildach außer Dachreiter teilweise original erhalten. Im 17. Jhdt. zeitweilig den Reformierten überlassen. 1823 profaniert und um 425 fl verkauft. Seitdem als Wohnhaus und bis 1970 auch als Gaststätte genutzt.

    Mehrfach baulich verändert. Grabsteine des umliegenden Gemeindefriedhofes z. T. im Bestand vermauert (siehe Südost-Ecke). Bis 1970 auch Gastwirtschaft.


    Pickplatz in Lambrecht (Pfalz)

    Walkstraße/Karl-Marx-Straße
    An jedem Ostermontag von 7 bis 8 Uhr früh Schauplatz des originellen Lambrechter Ostereier-Pickens. Ausgangspunkt zur einstigen Feldflur Gradschank (frz. grands champs = große Felder).


    Ehemaliges städtisches Spital in Lambrecht (Pfalz)

    Karl-Marx-Straße 35
    Massiver zur Hälfte unterkellerter Sandsteinbau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.  Erbaut vom Mitbegründer der 1. Lambrechter Tuchmachergenossenschaft (später "Alte Maschine" Georg Koch aus Melsungen 1805 - 1893). Zugang ursprünglich über eine Freitreppe von Norden. Über der damaligen Haustüre Inschrift "Spital" (heute übertüncht).

    Einstiger Verwendungszweck: Unterbringung und ärztliche Versorgung von bis zu 25 Alten, Armen, Kranken und alleinstehenden Pflegebedürftigen in zwei Geschossen mit je vier Zimmern/Küche und zwei Mansarden.  Um 1881 gesundheitliche Betreuung durch zwei städtische Armen- und Spitalärzte.

    Damals dazugehörig Hof, Stallungen und eine inzwischen mit 3 Häusern bebaute Gartenfläche.
    Damals galt der Spruch: "Wann ebbes iwwrich is, trag's ins Spital!", denn dort gab es immer Bedürftige, die Altkleider und Speisereste verwerten konnten. Ab 1912 noch kurze Zeit „Pfründnerhaus“ (nach heutigem Verständnis „Betreutes Wohnen“). Jetzt privates Wohnhaus.


    Fachwerkhaus „Küfer Wolf“ in Lambrecht (Pfalz)

    Karl-Marx-Straße 14. 1606 in der Frühzeit der Ansiedlung wallonischer Tuchmacher erbaut.
    In seiner Sichtfachwerk- Bauweise mit dem Zunfthaus vergleichbar. Der sich von hier aus bachwärts erstreckende Ortsbereich wird seit alters her "Boweree" (frz. bouveries = Ochsenställe) bezeichnet.


    Ehemaliges protestantisches Pfarrhaus in Lambrecht (Pfalz)

    Mühlstraße 1. Erbaut 1765. Zeittypisch die auf Erdgeschosshöhe liegenden Wirtschafts- und Kellerräume. Am Speyerbach war hier die alte Floßlände, die noch bis nach dem 2. Weltkrieg als Pferdeschwemme diente. Links Beginn der ehem. Pfarrgasse (jetzt Marktstraße nach dem von 1839 - 1942 um die Klosterkirche betriebenen Wochenmarkt).


    „Trifels“ in Lambrecht (Pfalz)

    Friedrich-Ebert-Platz. Bis 1964 Standort des ehemaligen Großversandhauses Trifels-Wollgesellschaft, das als selbst produzierendes Textil-Einzel- und Versandhandelsunternehmen von überregionaler Bedeutung war. Der Industriebau wurde 2008 durch das jetzige Seniorenheim mit angegliederten Wohnbauten ersetzt.

    „Die Trifels“ war aus einem Einzelhandelsgeschäft namens Woll-Becker hervorgegangen, das 1902 in der Gartenstraße gegründet worden war. Zuvor bis 1930 Tuchfabrik F. Waltzinger.


    Wohnsitz des Reiseschriftstellers Dr. Kurt Faber ab 1907 in Lambrecht (Pfalz)

    Hauptstraße 105. Faber, am 30.9.1880 in Mühlhausen im Elsaß als Sohn pfälzischer Eltern geboren, war Autor vieler Reisebücher, Erzählungen und eines Romans, z. B. „Unter Eskimos und Walfischfängern“ [47 Auflagen bis 1939], „Dem Glücke nach durch Südamerika“ [30 Auflagen bis 1938] und „Tausend und ein Abenteuer“ [13 Auflagen bis 1944].

    Er war als abenteuerlicher Weltenbummler über 30 Jahre lang zu Fuß oder mit einfachen Verkehrsmitteln unterwegs. Auf seiner letzten Reise ist er im November 1929 einsam in der Nähe des Großen Sklavensees in Kanada gestorben.


    Jagdturm in Lambrecht (Pfalz)

    Bahnhofstraße. 1885 durch den Tuchfabrikanten Carl Marx als Wasser- und Aussichtsturm mit
    Bibliothek und Wannenbad erbaut. Aus dem eingebauten Wasserspeicher wurden die unten liegenden Wohnhäuser gespeist. 1928 von der Post gekauft, mit einem Lastaufzug versehen und bis 1960 zur Verbringung der umfangreichen Paket- und Briefpost zum höher gelegenen Bahnhof genutzt, dann sich selbst überlassen.

    Auf Antrag der Stadtverwaltung seit 1985 unter Denkmalschutz. Der Turm spiegelt lt. Beschreibung des Landesamts für Denkmalschutz „den mit der Industrialisierung des Tales einhergehenden sozialen Aufstieg des einheimischen Bürgertums und sein gewachsenes Repräsentationsbedürfnis. Er kann zugleich als eine Anspielung auf die burgenreiche Landschaft des Pfälzerwaldes interpretiert werden ... und damit als eine verspätete Parallele zur preußischen Burgenromantik im Rheintal.“

    1987 Erwerb durch die Stadtwerke; erste Schutzmaßnahmen hauptsächlich zur Abdichtung vor Regenwasser. Seit 1997 im Besitz eines Jagdpächters, anschließend umfangreiche Restaurierung und wohnlicher Innenausbau.


    Ehemalige Untermühle in Lambrecht (Pfalz)

    Fabrikstraße 7. 1730 durch den Müller Nikolaus Gynandt an der Stelle einer früheren Mahlmühle errichtet und um eine Wappenschmiede erweitert. Zeitweilig auch Schleif- und die 5. Walkmühle im Ort gewesen.

    1830 durch Heirat der Clara Louis mit Johann Jacob Marx in den Besitz der Familie und Tuchfabrik Marx gekommen und zum Wohnhaus umgestaltet.

    1993 an privat veräußert. Das zur Straße offene Untergeschoss ist durch spätere Aufschüttungen, insbesondere durch den Bau der Brücke 1991, unter das Straßenniveau abgesunken.


    Ehemaliges Gaswerk in Lambrecht (Pfalz)

    Hauptstraße 14. Eigene Gasproduktion aus Steinkohle 1862 -1936.
    Anfangs ausschließlich Produktion von Leuchtgas für die örtliche Industrie und zum kleineren Teil für Gaststätten, den Bahnhof und die Straßenbeleuchtung.

    Heute ältester Betriebsteil der Stadtwerke Lambrecht GmbH.


    Kupferhammer in Lambrecht (Pfalz)

    Hauptstraße 12. 1753 als Waffenschmiede dokumentiert, 1782 als Dreiherrenschmiede erwähnt, 1791 von Saladin Klein zum Kupferhammer und Sägemühle ausgebaut.

    Die Kupferverarbeitung wurde wegen der Rohstoffverknappung durch die Kontinentalsperre (1806-13) aufgegeben. Dann Nutzung als Lohmühle und Gerberei. 1926-1966 wurde im östlichen Teil ein neu gebautes Sägewerk mit Kistenfabrik betrieben (heute Kfz-Werkstätte).
    Zwischen den beiden spätbarocken Wohnbauten fließt der Speyerbach durch ein Schützenwehr mit zwei Gerinnen.

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